ALLES, ICH,
MEIN und WIR
Zusammenfassung: In diesem Aufsatz werden die Grundbegriffe der Philosophie lebender Systeme ALLES, ICH, MEIN und WIR abgeleitet.
Das Universum wird von den Naturwissenschaften beschrieben und besteht danach aus Materie, Energie, Feldern und Kräften, die im Universum wirken, z.B. elektrischen und magnetischen Kräften, Gravitationskraft, Trägheit usw, die nach Ansicht der Physik in 4 Grundkräften zusammengefasst werden können. Physiker können das genauer beschreiben, wer dazu Lust hat. möge sich bei diesen sachkundig machen. Der Philosophie lebender Systeme ist dies nebensächlich, wesentlich ist ihr die Gesamtheit alles physikalisch messbar Existierenden. Diese Gesamtheit nenne ich das
ALLES.
Mit diesem Begriff des ALLES habe ich demnach das Universum für meine Zwecke ausreichend beschrieben.
Dieses ALLES ist ständiger Bewegung und Veränderung unterworfen, wodurch sich Systeme bilden, die aus verschiedenen Teilen bestehen.
Diese Systeme haben Grenzen und innere Strukturen. Die Eigenschaften dieser Grenzen sind für die Bewegungen dieser Systeme im Verhältnis zu anderen Systemen wichtig. Die inneren Struktuten sind für die Eigenschaften der Systeme wichtig.
Die Philosophie lebender Systeme konzentriert ihre Forschung auf das System Erde, das aus Erde und Sonne besteht. Die Einflüsse der Planeten und des Mondes können zunächst vernachlässigt werden.
Wie unter dem Begriff ARBEIT beschrieben, arbeitet dieses ALLES und erzeugt aus nichtlebenden Systemen auf dem Planeten Erde lebende Systeme. Im Unterschied zu nichtlebenden Systemen, die ihre Bewegung und deren Richtung nur durch Einwirkung äußerer Kräfte verändern, also passiv verändert werden, ändern lebende Systeme ihre Bewegungsrichtung aktiv durch Einwirkung innerer Kräfte.
Jedes System hat eine Grenze, durch die das Systeminnere vom Systemäußeren gerennt wird.
Lebende Systeme haben eine offene Grenze, nehmen ständig Stoffe der Außenwelt auf und geben andere Stoffe (Abfall) ab. Dabei verfolgen sie ein Ziel, nämlich die Aufrechterhaltung des inneren Milieus. Das Milieu der Außenwelt ist durch Wetter- und Klimaveränderungen Wechseln unterworfen, das innere Milieu lebender Systeme muss jedoch innerhalb eines definierten Rahmens konstant bleiben. Diese Konstanz betrifft die chemische Zusammensetzung des Inneren und seine Temperatur. Bestimmte chemische Prozesse, die insbesondere die Energiegewinnung und Energiespeicherung betreffen, und deren Ablauf von der Anwesenheit von Katalysatoren und von einer bestimmten Temperatur abhängig ist, sind charakteristisch für die Eigenschaft "Leben". Um die inneren chemischen Prozesse ablaufen zu lassen wird ständig Energie benötigt und verbraucht, selbst wenn dieses Lebende System nach außenhin untätig wirkt (Ruhestoffwechsel). Den Zustand der Bewegung derartiger Systeme nenne ich Handlung.
Da Handlung, von einem inneren Antrieb (in der Physik Energie) veranlasst, sich theoretisch in jede Richtung vollziehen kann, also in unendlich viele Richtungen im Raum, müssen ständig Entscheidungen über die Richtung getroffen werden.
Einzeller werden mehr oder weniger von äußeren Konzentrationsgefällen chemischer Art quasi angezogen, so dass die Rezeptoren dieser Lebenden Systeme selbsttätig diese Entscheidung treffen und der Einzeller sich innerhalb eines Konzentrationsgefälles bewegt. Aber auch hier zwei Bewegungsarten, nämlich die Bewegung hin zu den Substanzen, die im Innen benötigt werden und weg von den Substanzen, die schädigend auf die Eigenschaft "Leben" wirken. Bereits diese Lebenden Systeme haben verschiedene Straukturen (Wand, Plasma, Energiespeicher, Kern und in diesem Kern einen Bauplan, der mit Hilfe eines genetischen Codes aus 4 Buchstaben geschrieben ist. Mit diesem Bauplan, der in der Lage ist, Kopien von sich anzulegen, indem die Zelle sich teilt, ist bereits das Geistige in die Welt getreten.
Das Geistige ist also auf dem Boden des Materiellen entstanden und benötigt zur Speicherung seiner geistigen Inhalte stets ein materielles Speichermedium.
Pflanzen führen in erster Linie Wachstumsbewegungen aus, die Wurzeln wachsen der Gravitation entgegen, die chlorophyllhaltige Blätter der Sonneneinstrahlung. Die Pflanze führt jedoch keine Ortsveränderungen aus, so dass sie in diesem Sinne ebenfalls keine aktiven Entscheidungen über eine Handlung treffen muss.
Diese Aufgabe muss erst das Tier lösen. Und hierfür hat die Natur unter Jahrmillionen währendem Energieverbrauch das Nervensystem erarbeitet.
Auch das Nervensystem ist ein Arbeitsprodukt der Natur.
Dieses Nervensystem hat nicht nur die Aufgabe, Handlungen der Tiere zu koordinieren, so dass das sehr kompliziert aufgebaute Lebende System stets eine Handlung in eine Richtung vollzieht, sondern es hat eine Instanz notwendig gemacht, die über die Richtung dieser Bewegung entscheidet.
Hiermit ist nun das
ICH
entstanden, das Außenreize und Innenreize zu Wahrnehmungen verarbeitet, über Gedächstnisfunktion verfügt und Entscheidungen trifft.
Hiermit ist nicht nur das ICH entstanden, sondern auch das NICHT-ICH und das
MEIN.
Das ICH ist also eine geistige Zentralinstanz, aus deren Sicht alle Materie NICHT-ICH ist.
Das ICH ist also eine neu entstandene geistige Zentralinstanz ohne eine räumliche Ausdehnung, die bestimmte Aufgaben erfüllt. Fichte bezeichnet sie als gesetzt und als Ausgangskern wissenschaftlicher Tätigkeit, womit er recht hat. Hegel betrachtet sie als Negation des NICHT-ICH, die Philosophie lebender Systeme führt hier den Begriff des ALLES ein, weil das ALLES physikalisch beschreibbar ist, das ICH jedoch nicht. In meinem Sinn ist also das ICH die Negation des ALLES im umfassenden Sinn. Aus Sicht des ICH ist auch der lebende Körper des Lebenden Systems ein Teil des ALLES. Das ALLES ist die allumfassende naturwissenschaftlich beschreibbare Ganzheit oder Einheit, aus der heraus das ICH als geistige Zentralinstanz des Lebenden Systems der Ordnungshöhe Individuum (als deren Negation) entstanden ist.
Das ICH teil nun das NICHT-ICH in das MEIN und die Außenwelt.
Über das MEIN kann es verfügen und es bewegen, mit seiner Hilfe handeln, über die Außenwelt kann es jedoch nicht verfügen.
Das MEIN ist das Eigentum des ICH.
Da das Lebende System Mensch sich auch Eigentum schafft, das außerhalb des lebenden Körpers liegt, über das es aber dennoch verfügen kann und für seine Handlungen verwenden kann, besteht das menschliche Individuum, materiell betrachtet, aus seinem lebenden Körperanteil und seinem nicht lebenden Körperanteil. Außerdem rechne ich auch seine körperextern angesiedelten Energieträger, hier vor allem sein Geld, zu diesem lebenden System der Ordnunghöhe Individuum hinzu und definiere diese Einheit als System Mensch.
Dieses System Mensch ist allerdings nicht als Individuum entwickelt worden, sondern als Teil einer Gemeinschaft, einem lebenden System höherer Ordnung. Innerhalb dieses Lebenden Systems höherer Ordnung hat es kommunikativ Begriffe gebildet, die es geistig an diese Gemeinschaft bindet. Der Mensch denkt in den Begriffen und der Sprache seines Kollektivs. Für dieses Kollektiv, diese Gemeinschaft hat es den Begriff des
WIR.
Durch diesen Begriff definiert sich das "Individuum" als Element eines Lebenden Systems höherer Ordnung, es wird selbst zum "Besitz" der Gemeinschaft, als deren Teil – und es handelt auch dementsprechend als Element dieser Gemeinschaft. Dieses WIR ist also aus der Sicht der Gemeinschaft ebenfalls – wie das MEIN für das Individum – ein besitzanzeigender Begriff. Mit dem WIR unterwirft sich der Mensch den Handlungsanforderungen seiner Sprach- und Glaubensgemeinschaft und hat in diesem Sinn keine Individualität.
Ebenso wie eine Zelle seines lebenden Körpers keine Individualität hat, sondern die Anforderungen des Körpers erfüllt, befriedigt der Mensch, indem er sich als Teil dieses WIR definiert, die Interessen dieses WIR.
Damit sind die Begriffe
ALLES, ICH,
MEIN und WIR
vollständig definiert.
Rudi Zimmerman, September 2009 |