Das Manifest 2010
der
Philosophie lebender Systeme

 Die Monade

 Reiki-Hände und andere Kurzgeschichten von Rudi Zimmerman

Der Übermensch
Der Übermensch existiert in zweierlei Hinsicht.
Hier der Aufsatz

Kurzgeschichten

A
In der Berliner U-Bahn

U-Bahn-Esser

Die nette Motzverkäferin

Damenwahl

Die spitzen Schuhe

B
Im menschlichen Körper

Die tierischen Energiespeicher

Die Post des Körpers

C
Biograhisches

Der Auftritt

Der Maikäfer

D
Zur Zivilisation

Die Bedeutung des Nuckels

 

Gottfried Wilhelm Leibniz
1646-1716

Die Monadenlehre

von

Rudi Zimmerman

Zunächst 2 kurze Auszüge aus der Monadenlehre: § 1: Die Monaden… sind nichts anderes als einfache Substanzen, woraus die zusammen gesetzten Dinge … bestehen. Unter dem Wort einfach versteht man dasjenige, welches keine Teile hat. … § 9: Es muss aber auch ein Unterschied sein, den eine jedwede Monade von einer andern hat. Denn es gibt niemals in der Natur zwei Dinge, deren eines vollkommen so beschaffen wäre wie das andere.

 

Einleitung: Die Kurvenberechnung, die Monade und das Universum

Liebe Freundinnen und Freunde der Wahrheit,

Leibniz hat uns 2 wesentliche Philosophische Theorien hinterlassen sowie eine mathematische Erkenntnis (die Differential- und Integralrechnung). Die mathematische Theorie besagt in meiner Formulierung, dass man trotz Unkenntnis einer kleinsten Längeneinheit sehr wohl mit dieser rechnen kann und zu richtigen und praktisch verwertbaren Lösungen kommt. Die Lösung findet man, indem man das Kleinste gegen 0 (Null) streben lässt. Die Lösung hat man, wenn das Kleinste die Null erreicht hat. Das Paradoxe an dieser Rechnung liegt darin, dass umgekehrt die mathematische Null, wenn man sie mit anderen Nullen addiert oder multipliziert, sich nicht vergrößert. Das Umgekehrte jedoch, die immer weitere Verkleinerung des Kleinen bis auf Null, bringt sinnvolle und mathematisch richtige Lösungen, zum Beispiel bei der Berechnung von durch Kurven begrenzten Flächen. Über die Urheberschaft dieser Erkenntnis stritt er sich mit Newton. Aber das ist hier nebensächlich, lieber Leser. Der wesentliche Bezug zur Philosophie ist, dass es etwas ausgedehntes gibt, das sich aus kleinsten Einheiten ohne Ausdehnung zusammensetzt.

Vermutlich hat Leibniz diese Erkenntnis dazu veranlasst, seine Theorie der Monaden zu entwickeln, die besagt, dass das Universum aus kleinsten Substanzen zusammengsetzt ist, die nach außen unveränderlich sind. Die kleinsten Substanzen ändern weder ihre Form, noch ihre Größe, sie lassen nichts in sich hinein und nichts kann aus ihnen heraus. In ihrem Inneren könnte es allerdings zu gesetzmäßigen Veränderungen kommen. Vor allem sind die Beziehungen dieser kleinsten Substanzen (= Monaden) zueinander Änderungen unterworfen. Auch die Anzahl der Monaden im Universum bleibt immer gleich. Diese theoretische Aussage über die Zusammensetzung des Universums erinnert frappant an den über 200 Jahre später von der Thermodynamik (ein Gebiet der Physik) gefundenen Lehrsatz über das Universum, dass die Gesamtmenge der im Universum vorhandenen Energie/Materie (Materie kann sich in Energie umwandeln und umgekehrt) stets gleich bleibt. Wenn die Menge der Monaden sich nicht ändert und deren Anzahl konstant bleibt, ist natürlich auch die Gesamtmenge der Energie/Materie im Universum immer gleich.

Der Begriff der Substanz

Nun spricht Leibniz nicht von Energie, dieser Begriff wurde erst viel später in die Physik eingeführt, liebe Freundin, und er spricht auch nicht von Materie, sondern er verwendet den Begriff „Substanz“

Substanz ist das, was unter dem Sichtbaren vorhanden ist (sub = unter, stare = stehen). Er betrachtet das Universum also von oben nach unten bzw. von außen nach innen, nicht wie beispielsweise die Chinesen oder Inder von vorn nach hinten (was ist hinter den Dingen verborgen?). Was unter der sichtbaren Welt vorhanden ist, ist ja das Eigentliche, das Wesentliche. Das Sichtbare ist der Schein. Ob nun hinter oder unter dem Sichtbaren, spielt natürlich keine Rolle, lieber Freund, entscheidend ist, dass die sichtbare Welt (später von Kant als die empirische Realität bezeichnet) nur das ist, was wir als Mensch von der Welt wahrnehmen können, während die Substanz unter dieser Welt sich der Wahrnehmung entzieht.

Wenn man Leibniz verstehen möchte, darf man also nicht „Substanz“ mit „Materie“ gleich setzen, wie es gern getan wird, liebe Freundin. Der Begriff „Substanz“ lässt es offen, was dieses sein könnte, was sich unter der Realität unserer Wahrnehmung befindet. Leibniz bezeichnet es in seiner Monadologie auch als Seelisches, heute würde man sagen Geistiges.

Inzwischen sind unsere Wissenschaftlicher natürlich viel tiefer in diese Substanz eingedrungen und haben Erkenntnisse über diese Substanz gewonnen.

Die Feinstruktur der Substanz im Licht der heutigen Wissenschaft

Wir wissen inzwischen, dass die Materie aus Molekülen zusammengesetzt ist und diese aus Atomen. Die Kleinste Einheit der Materie ist das Atom. Die Welt der nichtlebenden Systeme und auch die Welt der lebenden Systeme (Pflanzen und Tiere auf der Erde) besteht also aus Atomen (die inzwischen gefundenen Elementarteilchen und deren Substrukturen interessieren hier zunächst nicht). Wir als Menschen, lieber Freund, und unsere Umwelt bestehen also aus dem Gleichen, alles Materielle ist aus Atomen zusammengesetzt. Allerdings haben sich diese Atome und Moleküle im Lauf einer Entwicklung zu ersten lebenden Systemen zusammengefunden, den Zellen, die sich vermehren können. Deshalb kann man sagen, dass die kleinste Einheit lebender Systeme die Zelle ist. Wir Menschen bestehen also aus kleinsten lebenden Einheiten, den Zellen. Das ist bei nichtlebenden Gegenständen nicht so, deren kleinster Baustein ist das Atom (bei Elementen) bzw. das Molekül.

Gehen wir vom Menschen aus, so kann man ihn auf die Zellen als kleinste lebende Einheit und diese wiederum auf die Moleküle als kleinsten nichtlebende Einheiten herunterbrechen. Auch umgekehrt ist eine Hierachie zu erkennen. Über dem Menschen und den Tieren und Pflanzen (lebenden Systemen) steht die Welt der Sonnensysteme mit einer Sonne im Zentrum und den Planeten drumherum, darüber die Galaxien usw.

Inzwischen können wir das Universum auch noch weiter nach unten in Richtung der Monaden verfolgen. Das Atom ist nicht das Ende des Kleinsten. Es besteht aus Protonen und Neutronen im Kern und den Elektronen in den Schalen der Atome (=Elementarteilchen). Wird durch einen Energieeinfall ein Elektron aus seiner Bahn in eine höhere geworfen und fällt wieder zurück, wird ein Photon (die kleinste Lichteinheit) in Form eines Welleteilchens abgestrahlt, was wir als Licht wahrnehmen. Ein Photon hat gleichzeitig Welleeigenschaft und Teilcheneigenschaft und ist wohl nicht teilbar, könnte also auch als Monade im Sinne von Leibniz verstanden werden. Allerdings kann sie Energie abgeben, was dagegen spricht. Auch die kleinsten Substanzen des Atoms (Protonen, Neutronen und Elektronen) sind wieder aus noch kleineren Teilen zusammengesetzt, den Quarks. Die Teilbarkeit der Teilchen geht also offensichtlich immer weiter und wir sind wissenschaftlich noch nicht bei den nicht mehr teilbaren Monaden angekommen. Meine Philosophie hebt sich u.a. dadurch von der Begriffswelt der Physik ab, dass ich nicht von Teilchen spreche, sondern von kleinsten Einheiten, aus denen sich Größeres zusammensetzt.

Was wissen wir von den subatomaren Teilchen?

Wie bereits oben ausgeführt, handelt es sich bei den kleinsten Einheiten von Leibniz, den Monaden, nicht um Materie, also nicht um „Teilchen“, sondern um „Substanzen“, um etwas, was darunter steht. Deshalb stelle ich die Frage, was wissen wir vom Proton, Neutron und Elektron? Teilchen sind sie nur in dem Sinn, dass sie Teile einer übergeordneten Einheit sind, aber das muss nicht bedeuten, dass das, was unter der Materie steht, etwas Fassbares oder Greifbares ist, wie Materie.

Was unsere Wissenschaftler diesbezüglich gefunden haben, sind auch keine materiellen Teile. Gefunden und bewiesen wurden lediglich Eigenschaften bzw. Kräfte.

Protonen und Neutronen besitzen „Masse“. Diese hat die Eigenschaft, auf andere Masse anziehend zu wirken. Diese Eigenschaft wird Gravitationskraft genannt. Diese Eigenschaft addiert sich bei großen Objekten, so  dass alle Protonen und Neutronen, die auf der Erde vorhanden sind, die Gravitationskraft der Erde ausmachen. Die Größe dieser Gravitationskraft ist messbar und wird in der Einheit Newton angegeben, weil Herr Newton diese Kraft entdeckt hat.

Auch der Mensch besteht unter anderem aus Protonen und Neutronen, besitzt diese Kraft ebenfalls, so dass die Erde ihn anzieht. Diese Anziehungskraft messen wir dann allerdings in Kilogramm und bezeichnen das Ergebnis als das Gewicht des Menschen, liebe Freundin.

Die Protonen des Atomkerns und die Elektronen verfügen über weitere Kräfte, nämlich über die elektrischen und magnetischen Kräfte. Diese haben eine Plus- und einen Minuspol. So nennen wir das, weil sich hier nicht Gleiches. Gleiches stößt sich ab und Gegenteiliges zieht sich an. Die Erde enthält eine Unmenge von Elektronen und hat daher einen magnetischen Nordpol und Südpol. Durch Drehung eines Magneten bilden sich in einem Leiter elektrische Ströme, und da sich die Erde dreht, steht senkrecht auf diesem Magnetfeld ein elektrisches Feld. Diese Kräfte wirken  ebenfalls nicht nur auf der Erde, sondern auch im Menschen, der ebenfalls aus einer Menge Elektronen besteht und aus poligen Teilchen, den Wassermolekülen und aus elektrische geladenen Molekülen, den verschiedenen Ionen. Daher gibt es auch hier Wechselwirkungen zwischen den elektromagnetischen Kräften der Erde und des Menschen und anderer Objekte.

Blickt man also tiefer in die Materie, erscheinen Massekraft (Gravitation) und elektromagnetische Kräfte, die allerdings nicht in Form von materiellen Teilchen vorkommen, sondern in Form von Wellen und Feldern und Quanten, was dann Gravitationswelle und Gravitationsfeld, elektrisches Feld bzw. elektromagnetische Welle genannt wird.

Wir befinden uns bei der Suche nach den Monaden also plötzlich in Feldern, elektromagnetischen Wellen und Lichtwellen in Quantengröße, also in Bereichen, die nichts mehr mit „Materie“ zu tun haben.

Die Materie hat sich aufgelöst in Energiearten, die allerdings in kleinsten Quanten existieren. Eventuell könnten wir also hier die Monaden orten. Festlegen kann ich mich als Philosoph hier nicht, weil die Erkenntnisse der Wissenschaft über die Kleinsten Substanzen immer wieter fortschreiten.

Ergebnis

Über die Theorie der Monaden des Herrn Leibniz kann ich allerdings zusammenfassend festhalten, dass sie eine theoretische Hülle ist, die immer weiter mit dem Inhalt moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse gefüllt werden kann. Es wäre sogar denkbar, dass damit auch der Begriff der „Substanz“ anders verstanden werden muss. Das Innere materieller Objekte unter der Oberfläche der Wahrnehmung besteht unter Berücksichtigung der Atomtheorie aus verschiedenen Kräften, die den Elementarteilchen zugeordnet werden können (Gravitation, elektrische und magnetische Kräfte) oder aus Wellen und Feldern, wenn man die Ausbreitung dieser Kräfte betrachtet (elektrisches oder magnetisches Feld, Gravitationswellen oder Lichtwellen, sogenannten Photonen, die auf eine noch tiefere Schicht von Monaden hinweisen.)  Es wäre sogar vorstellbar, dass es letzten Endes etwas Geistiges sein könnte, was sich als Substanz im Innern als Monaden der Materie befindet. Schon Leibniz sprach diesbezüglich von dem Seelischen1.

Rudi Zimmerman, Webphilosoph, Berlin, im August 2019

 1) § 20. Denn wir nehmen durch die Erfahrung bei uns selbst einen Zustand wahr, worin wir uns keiner Sache erinnern … wenn wir in eine Ohnmacht sinken oder in einen sehr tiefen Schlaf verfallen, …. Bei diesen Umständen findet man zwischen der Seele und einer bloßen Monade keinen merklichen Unterschied; ….

Literatur
Leibniz, Gottfried Wilhelm: Monadologie. 1720

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Nachdruck und Verbreitung, auch in Auszügen, mit welchen Medien auch immer, nur mit Genehmigung des Verlags Philosophie des dritten Jahrtausends, Spinozastr. 15, 12163 Berlin

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Rudi Zimmerman
Gesellschaftsphilosoph

Biologisch besteht die Erdbevölkerung aus Horden schwer bewaffneter Affen. Kann die Evolution des Geistes diese zu einer Menschheit einen?

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ISBN 978-3000247019

 

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Die offene Begrenzung als strukturelles Wesensmerkmal eines Lebenden Systems

Die Bedeutung der positiven Rückkopplung für die Einordnung des Individuums in die Gesellschaft

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1. Sesshaftigkeit

Beginn der Zivilisation
2. Religion

 

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