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3. Die menschliche Gesellschaft
Teil 1. und 2. der Abhandlung über die Die Entwicklung lebender Systeme vom Einzeller zur globalen menschlichen Gesellschaft findet Ihr hier: 1. Der Einzeller
3.1. Die Urzeit
Ich komme zum Menschen, der sich in Gesellschaften zusammengeschlossen hat. Hier beginne ich mit dem "Naturzustand" der Menschheit, in der er bereits in Gruppen lebte. Die Kontroverse zwischen Hobbes und Descartes darüber, ob der Mensch im Naturzustand, also von seinem tierischen Wesen her, "böse" (Hobbes) oder "gut" (Descartes) gewesen sei, habe ich an anderer Stelle (nämlich hier) behandelt und aufgrund meiner Erfahrungen zugunsten Descartes Stellung bezogen. Rousseau beschäftigte sich ca. 100 Jahre später mit dieser Frage und begründete den Übergang vom glücklichen Naturmenschen ("Naturgesetz) zum Gesellschaftsmenschen (Bürger) mit der Bildung von Eigentum ("Eigentumsrecht"). Die Einführung des Eigentums habe menschliche Wesen verändert: "In unmerklichen Änderungen haben … die Seele und die Triebe des Menschen gleichsam ihr Wesen verändert; der ursprüngliche Mensch ist allmählich verschwunden, den Augen des Verständigen bietet die Gesellschaft nur noch das Bild künstlicher Menschen und künstlicher Leidenschaften, die das Werk dieser neuen Verhältnisse sind, die keine Wurzel in der Natur haben." (Rousseau1 1750, S. 96). "Der tiefste Grund des dieses Gegensatzes ist, dass der Naturmensch in sich und aus sich heraus lebt; der Gesellschaftsmensch, stets außer sich, weiß nur in der Meinung anderer zu leben und schöpft das Gefühl seines eigenen Daseins nur aus fremden Urteil. Die Folge dieser Selbstentäußerung ist die Herrschafts des Scheins und der Lüge." Dem Naturrecht sei zuwider, "dass eine Handvoll Leute im Überfluss schwelgen, während die verhungernde Menge das Notwendigste nicht hat." (ebenda, S. 97). Diese Äußerungen erinnern bereits an den marxistischen Entfremdungsbegriff und an aktuelle Kritik der globalen Ungleichverteilung von Reichtum. Aus Sicht der Philosophie lebender Systeme sind der Eigentumsbegriff, bezogen auf das Eigentum an Boden mit der Ackerbaugesellschaft, und die Werkzeugherstellung keine Neuerungen, die spezifisch für den Menschen wären. Im Tierreich finden sich evolutionär weit zurückreichende Reviermarkierungen und Konkurrenzkämpfe um diese Reviere, die die Nahrungszufuhr des Individuums sichern, was die Tierverhaltensforschung erkannt hat (z.B. Konrad Lorenz), sowie auch Herstellung und Benutzung von Werkzeugen und Hilfsmitteln, wie das Spinnennetz, was Hans Hass2 als zusätzliche Organe bezeichnet. Der aufrechte Gang und die Benutzung der Hand waren selbstverständlich bereits im Vorfeld ebenfalls für das Verständnis des Menschen, menschlicher Arbeit und der Eigentumsbildung wichtig, worauf insbesondere auch Engels3 hingewiesen hat, der eigentliche Neuerwerb, der den Menschen aus dem Tierreich heraushebt, ist wohl der Spracherwerb. Hierüber besteht weitgehend Einigkeit, so dass hier keine weitere Begründung erforderlich ist. Sprache wird hier verstanden als Kommunikationsmittel, das die Koordinierung des Verhaltens von Individuen innerhalb einer Gemeinschaft verbessert, also das Zusammenwirken von Elementen eines Systems ordnet und damit verbessert und die Aktionen dieses Systems nach außen durch Verteilung von Aufgaben effektiver gestaltet. Die menschliche Gruppe, die Horde oder der Clan, wird zu einem Lebenden System höherer Ordnung und damit wird das Individuum zu einem Element dieses übergeordneten System, es wird somit zu einem Holon im Sinne Koestlers.
In Zusammenhang mit dem Thema dieses Aufsatzes möchte ich zunächst auf die Parallele zum Übergang der einzellerischen Lebensform zum Mehrzeller hinweisen. Auch hier war der Übergang zur Bildung eines Lebenden Systems (vom Einzeller zum Individuum) damit verbunden, dass das Verhalten der Elemente des höheren Systems einen Kommunikationsweg voraussetzt, um ihr Verhalten, ihre Aufgabenverteilung, zu koordinieren. Das Individuum muss die Aktivität seiner Zellen koordinieren. Die Tätigkeit der Organe, die sich aus gleichartigen kommunikationsfähigen Zellen zusammensetzen, erfolgt autonom, aber koordiniert durch zentrales Nervensystem, dessen Funktion unbewusst ausgeübt wird. Dieses Organ wird auch zum Treffen bewusster Entscheidungen benutzt und es besitzt die Fähigkeit der Speicherung. Dies war bereits ein Übergang von der intrazellulären zur intraindividuellen Datenspeicherung in einem dafür geeigneten Organ.
Bei dem nun vor sich gehenden Übergang von Lebenden Systemen der Größenordnung Individuum zu Lebenden Systemen höherer Ordnung, zunächst Gesellschaft in Gruppengröße (erweiterte Familiengröße) installiert sich zunächst ein Kommunikationssystem über ein äußeres Medium des Individuums, die Luft (ein Gasgemisch), indem die aktive Erzeugung von nicht sehr weit reichenden Luftwellen genutzt wird. Die Daten werden mit Hilfe bereits vorhandener Geräuschquellen (Mund, Kehlkopf) von einem Individuum erzeugt und mittels des bereits vorhandenen Sinnesorgans Ohr von anderen Individuen empfangen. Optische Wahrnehmungen (Abbilder von Gegenständen und deren Bewegungen, die man als "Film" bezeichnen könnte) werden dabei durch willkürliche Übereinkunft mit Begriffen gekoppelt, die nun akustisch kommuniziert werden können. Dieser Vorgang setzt als solcher gar keine Neerwerbungen voraus: optische Wahrnehmung, hirninterne (intraindividuelle) Speicherung von optisch wahrgenommenen äußeren Vorgängen, Lautbildung durch das Atmungsorgan und akustische Wahrnehmung sind lange vor dem Menschen im Tierreich vorhanden. Neu ist lediglich eine "Übersetzung" optisch wahrnehmbarer Objekte in Befriffe. Diese Begriff als Symbol für ein Objekt ist etwas Geistiges, etwas Ausdehnungsloses, ein "Datum", aber zu dessem Transport von einem Individuum zum einem anderen ist wiederum Materie (Gas) erforderlich, die von einem Individuum (dem Sender) modelliert wird und vom Mitmenschen (dem Empfänger) empfangen und aufgrund der Vereinbarung verstanden wird. Durch Verwendung von Altbekanntem ist als etwas neues entstanden, eine Welt von Begriffen, ein Reich des Geistes, das sich nunmehr bis in die Gegenwart und in die Zukunft weiterentwickelt.
Akustische Kommunikation existiert im Tierreich nun ebenfalls schon lange vor dem Menschen, insbesondere als Mittel der Partnersuche bei Vögeln, ob hierbei auch Begriffe im Tierhirn gespeichert werden, ist wohl noch nicht abschließend erforscht. Es wäre jedenfalls keine Überraschung, wenn sich auch natürliche Begriffsbildung im Tierreich finden ließe, bei anderen Primaten ("Menschenaffen") ist dies wohl auch der Fall. Nachgewiesen ist jedenfalls bereits, dass das Primatenhirn zur Begriffsbildung fähig ist. Auch Werkzeuggebrauch und okmplexe geistige Leistungen, wie die List, ist bei Affen nachgewiesen Die Fähigkeit zur Begriffbildung hat der Mensch also offenbar ererbt, so dass auch hierin keine Neuerwerbung zu sehen ist.
Auf welche Weise erfolgt nun die Weiterentwicklung der Begriffswelt des Menschen?
Das Problem bei der Übertragung akustischer Signale im Medium Luft ist die relativ geringe Entfernung, in der die Signale hörbar sind. Im dichteren Medium Wasser ist die Übertragungsweite bei Waalen beispielsweise sehr viel größer. Menschliche Sprache ist also nur im räumlichen Begreich eines Clans, einer größeren Gruppe, hörbar, und diese Entfernung bestimmt vermutlich auch indirekt die Clangröße. Sprache ist also ein claninternes Kommunikationsmittel, so dass der Nachbarclan, falls dieser gleichzeitig Sprache entwickelt hat, andere Begriffe verwendet. Die geringe Ausbreitungweite von Schallwellen bedingt also eine Sprachvielfalt.
Diese Sprachvielfalt trennt also eine einheitliche Tierart mit gleicher genetischer Ausstattung in verschiedene Gruppen, die nun entweder miteinander kooperieren und aber auch gegeneinander konkurrieren. Kooperation führt zu einer Vereinheitlichung der Sprache, so dass eine größere Sprachgemeinschaft entstehen kann. Treten jedoch, z.B. Beispiel durch wetterbedingte oder klimabedingte Änderungen der physikalischen Außenwelt, Änderungen in Form einer Nahrungsverknappung ein, entsteht durch diese äußeren und nicht beeinflussbaren Umstände eine Konkurrenz um die vorhandenen Nahrungsreserven. Dies ist ein selektierender Faktor, der in der Evolution dazu führt, dass das fittere Individuum überlebt, seine Erbinformationen selektiert werden und sich verbreiten, und weniger gut angepasste Individuen aussterben. Der gleiche Selektionsvorgang wird sich im "Naturzustand" (s.o.) der Menschheit vielfach abgespielt haben. Bei Nahrungverknappung mussten benachbarte Clans um die vorhandene Nahrung konkurrieren, so dass sich der fittere Clan durchsetzte und überlebte und die Mitglieder des unterlegenen Clans ausmerzte. Bei der Tötung der Unterlegenen, die möglicherweise auch als Nahrung dienten (Lewis Henry Morgan spricht von einer kannibalistischen Entwicklungsphase) könnte möglicherweise eine Differenzierung stattgefunden haben, die auch in der Gegenwart zu beobachten ist. Derartige Clankämpfe sind wohl nicht von den Sammlern eines Clans (den Frauen), sondern von den Jägern (den Männern) ausgefochten worden, so dass diese vermutlich die unterlegenen Männer getötet haben, wärend die Frauen des unterlegenen Clans als Geschlechtspartner genutzt wurden. Damit würden derartige gewalttätige Auseinandersetzungen zu einer Vermischung des biologischen Erbmaterials geführt haben, was im Sinne der Evolution läge. Wissenschaftlich kann als gesichert gelten, dass einerseits sogenannte "Inzucht" Entstehung von Erbkrankheiten begünstigt ("Bluterkrankheit" in Königshäusern) und dass andererseits die Vielfalt der Nachkommenschaft und damit die Überlebenswahrscheinlichkeit die Evolution von Arten begünstigt. Bei derartigen Konkurrenzkämpfen (um Nahrung aber auch um das Sexualobjekt, um das es noch im Trojanischen Krieg ging), werden also nicht Erbinformationen selektiert, sondern etwas ganz anderes.
Die Überlegenheit eines Clans wurde einerseits von der Waffentechnik bestimmt, also von den geistigen und handwerklichen Fähigkeiten seiner Individuen, andererseits jedoch auch von der Überlegenheit der sprachlichen Kommunikation, also der Fähigkeit, das Verhalten der Gruppe besser zu koordinieren.
Die Selektion setzt hier also nicht mehr am Individuum an, sondern an der Gruppe. Mit dem Spracherwerb des Menschen wandelt sich der Angriffspunkt der Selektion vom Individuum auf die Gruppe. Damit werden nicht mehr Eigenschaften des Individuums, wie seine Schnelligkeit, selektiert, sondern Eigenschaften der Gruppe, wie die Sprachfähigkeit und der Einfallsreichtum bei der Waffenherstellung.
Die Gruppenkonkurrenz selektiert also geistige Fähigkeiten.
Damit beginnt also zusammen mit der Vergesellschaftung des Menschen eine Selektion von Sprache oder allgemeiner formuliert: von Geist.
Deshalb sagt die Philosophie lebender Systeme:
Mit der Vergesellschaftung des Menschen beginnt die Evolution des Geistes.
Nun weist die Philosophie lebender Systeme auch noch auf einen weiteren Gesichtspunkt hin, nämlich auf den Träger von Eigenschaften.
Während die handwerkliche Geschicklichkeit und der Ideenreichtum Eigenschaften sind, die individuell unterschiedlich ausgeprägt sind und als individuelle Eigenschaften bezeichne werden können, handelt es sich bei den sprachlichen Begriffen sozusagen um ein Gemeinschaftseigentum. Sprachliche Logik, also Grammatik, ist vermutlich sprachübergreifend und biologisch präformiert, die Begriffe der Sprache trennen jedoch die Menschheit in unterschiedliche Sprachgemeinschaften, innerhalb derer für gleiche Objekte und Vorgänge gleiche Begriffe vereinbart sind und benutzt werden. Sprache, obwohl individuell gesprochen, gedacht und hirnintern gespeichert, ist also eine Merkmal der Gesellschaft und nicht des Individuums. So kann umgekehrt ein Individuum auch mehrere Sprachen sprechen.
Sprache ist also die Eigenschaft eines Lebenden Systems höherer Ordnung. Sie definiert eine Sprachgemeinschaft. Da in sprachform gedacht wird, kann man auch von einer Denkgemeinschaft sprechen.
Parallel zur Entwicklung zur Sprachentwicklung haben sich auch Religionen entwickelt, so dass sich aus den ersten Gesellschaften von Clangröße im Lauf der Jahrtausende Staaten entwickelt haben, die, abgesehen von einigen Ausnahmen, durch eine gemeinsame Sprache und eine gemeinsame Religion gekennzeichnet sind, die sogenannten Nationalstaaten.
Bevor ich auf diese näher eingehe, möchte ich noch auf eine weitere Neuerung hinweisen. Die schon abgehandelte Neuerung ist die Trennung einer gemeinsamen Tierart (Menschheit) in verschiedenen konkurrierende Sprach-, Denk- und Glaubensgemeinschaften in der Organisationsform von Nationalstaaten. Die andere, hier noch nicht erwähnte Neuerung ist die, die den Menschen aus dem Tierreich völlig heraushebt. Denn Bildung von Herden, auch solchen, die um Nahrung (und damit um Energie) konkurrieren, ist auch im Tierreich weit verbreitet. Auch Gruppenselektion ist im Tierreich zu beobachten, wobei das bessere Sozialverhalten die selektierte Eigenschaft der Gruppe ist, wird mehr und mehr im Tierreich entdeckt. Auf die Diskussion um die Vorteile des altruistischen Verhaltens, also der Vernachlässigung der individuellen Vorteile zugunsten von Überlebensinteressen der Gruppe oder des Staats, möchte ich hier nicht eingehen. Dies wird beispielweise bei Insekten, die in Staaten zusammenleben, beobachten, wie bei Ameisen, Bienen usw.. Also auch die Unterordnung des Individums unter die Interessen des Lebenden Systems höherer Ordnung, des Staats, ist keine Neuerwerbung der Menschen.
Die noch zu erwähnende Neuerwerbung, die den Menschen aus dem Tierreich heraushebt, besteht in der hirnexternen Datenspeicherung, also der Konservierung von zunächst im Hirn individuell gespeicherten Daten außerhalb des Individuums, außerhalb des Hirns. Dies macht kein Tier.
In Zusammenhang (zeitlichem und inhaltlichem, kausalen) mit der Bildung größerer übergeordneter Einheiten über die Clangröße hinaus hat der Mensch gelernt, seine akustischen Symbole für Begriffe und Vorgänge in optische Zeichen zu übersetzen. Während Sprache nur im Hirn gespeichert werden kann und nach der Übertragung einer sprachlichen Nachricht vom Sender zum Empfänger, also in ein anderes Hirn, nicht mehr außerhalb von Individuen existiert und zusammen mit dem Tod des Individums stirbt, überlebt eine Nachricht, eine Botschaft, ein Gedanke, eine Idee, eine Vorschrift, ein Gedankeninhalt, ein Gedicht, eine wissenschaftliche Hypothese oder das Ergebnis wissenschaftlicher Forschung oder ein sonstiger geistiger Inhalt das Leben des Individuums, wenn es außerhalb des Hirns gespeichert wird. Derartig hirnextern gespeicherte sprachliche Inhalte können auch über weitere Entfernungen als die gesprochene Sprache verbreitet werden. Die Schriftsprache kann also räumlich nahezu unbegrenzt und sogar zeitlich in die Zukunft verbreitet werden.
Diese hirnexterne Speicherung von geistigen Inhalten hat einen neuen Erbweg eröffnet, der den bilogisch-genetischen Erbweg ergänzt.
Bisherige Philosophie und Wissenschaft hat mit ihrer Nichtunterscheidung von gesprochener und geschriebener Sprache das wesentlich Neue des Menschen, nämlich die geschriebene Sprache, die hirnexterne Datenspeicherung, verleugnet. Warum? Die Antwort liegt auf der Hand. Die Menschen wollen nicht wahr haben, dass andere Hirntiere ebensolche Gefühle haben wie sie. Der Mensch, der ein Tier schlachtet – oder schlachten lässt und verzehrt, der Mensch, der eine Mücke achtlos erschlägt, ermordet damit ein anderes denkendes Wesen und beweist damit, dass er moralisch schlechter ist als sein Opfer. Diese Wahrheit, dass der Mensch die eigentliche Bestie auf der Erde ist, verleugnet der Mensch bisher mit unterschiedlichsten Methoden. Ein Abwehrmechanismus ist die Erfindung Gottes und der Religion, die den Menschen als etwas besseres als die Tiere erscheinen lässt, ein anderer ist der Rückzug auf das logisch eindeutig Beweisbare: wir können nicht wissenschaftlich beweisen, dass die Tiere, die wir quälen und erschlagen, ebensolche Gefühle haben wie wir. Dabei erkennt jeder, der einem singenden Vogel zuhört, jeder Bauer und jeder Hundebesitzer, der seinem Tier in die Augen sieht, dass das Hirntier die gleichen Gefühle hat wie er selbst. Die Abwehr der bösen Taten der Menschen dem sonstigen Tierreich gegenüber ist der Grund, warum die Menschheit die Tatsache verleugnet, dass nicht ihre Sprache eine Neuerwerbung ist, sondern erst die hirnexterne Datenspeicherung.
Dieser neue Erbweg ist der eigentliche evolutionäre Gewinn, der die Entstehung der Menschheit aus dem Tierreich kennzeichnet.
Zunächst sind mit ihm die Nationalstaaten entstanden, die ja voraussetzen, dass bestimmte Denkinhalte und Glaubensinhalte über große räumliche Entfernung verbreitet und nun auch konserviert werden können. Parallel zu dieser Weitergabe geistiger Daten von einer Generation auf die nächste und als Folge dieser Möglichkeit der Datenspeicherung und -weitergabe haben sich auch die Wissenschaften und deren Umsetzung in Technik sowie neue Sprachen entwickelt, nämlich die verschiedenen Wissenschaftssprachen.
Die Anwendung dieser neuen körperexternen Datenspeicherung hat überwiegend in Europa zur sogenannten industriellen Revolution und der Bildung der Nationalstaaten geführt und zur sogenannten westlichen Kultur, die sich über die Erde ausgebreitet hat und zur zeitweiligen gewaltsamen Unterwerfung der übrigen Menschheit im "Kolonialismus" geführt hat.
Als Errungenschaften der Evolution/Zivilisation ist jedoch folgendes hervorzuheben:
Zunächst hat die Natur Geistiges im genetischen Code gespeichert. Im Individuum Mensch existiert das Geistige auch im Hirn. Dem Menschen ist es nun gelungen, das Geistige nicht zur zellextern im Hirn, sondern auch körperextern auf Papier und Festplatten zu speichern. Geistiges benötigt zur Wirkungsentfaltung im Materiellen stets einen materiellen Datenträger und de rMensch als Schöpfer dieser neuen Datenträger stelt insofern den Höhepunkt bisheriger Evolution dar.
Rudi Zimmerman
3.2. Der Nationalstaat (zur Fortsetzung den Link betätigen
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